#afba20 Ulrike von Waste No Thyme, Gewinnerin in der Kategorie "Foodies for Future" by Vöslauer, im Interview
Die Bewegung “Fridays for Future” ist in aller Munde. Und seit heuer auch die “Foodies for Future”. Die haben nämlich unsere diesjährige Kategorie in Kooperation mit Vöslauer mit kreativen Ideen, tollen Rezepten, Recycling- und Upcycling-Tipps unglaublich spannend gemacht. Gewonnen hat Ulrike vom Blog “Waste no Thyme”, die ihr Brot, das während des ersten Lockdowns gebacken wurde, gleich auch noch in ein köstliches Rezept integriert hat. Unsere Jury meint: so viel Kreativität verdient den ersten Platz und wir sehen das genauso:
Ulrike, stell dich bitte kurz vor: wer ist die Bloggerin hinter dem Blog „Waste no Thyme"?
Ich lebe mit meinem Mann in Wien und habe mich nach 10 Jahren in der Event-Branche vor knapp 3 Jahren als Bloggerin selbständig gemacht. Ich koche für mein Leben gerne, denn beim Kochen kann ich abschalten und ganz bei mir sein. Ähnlich wie bei meinem zweiten Lieblingshobby, dem Yoga. Für mich vereint beides alle Sinne mit Körper und Geist.
Wie ist die Idee zu deinem Blog entstanden und woher kommt der Name deines Blogs?
Zu bloggen begonnen habe ich bereits vor 8 Jahren, damals mit meinem Blog Cookies&Style, der aus einer Sommerloch-Laune heraus entstanden und danach gewachsen ist. Mit der Zeit hat sich immer mehr rauskristallisiert, dass Nachhaltigkeit und das Thema Less Food Waste mein Herz höher schlagen lassen und ich mich ganz diesem Schwerpunkt widmen möchte. So kam es, dass ich Waste no Thyme gegründet habe. Der Name soll einerseits aussagen, dass wir keine Lebensmittel verschwenden, genauso wenig aber unsere Zeit, die wir noch haben, um mehr Nachhaltigkeit in unseren Alltag zu bringen.
Verfolgst du ein bestimmte Mission mit deinem Blog, die du uns verraten möchtest?
Definitiv und sehr gerne! Ich möchte mit Waste no Thyme zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht gezwungenermaßen „Zero Waste“ bedeuten muss, wovor viele Menschen als unmögliches Vorhaben zurückschrecken. Vielmehr sind es die kleinen Schritte, die uns in die richtige Richtung tragen. Ich denke, dass wir mehr bewirken, wenn jeder seine Kleinigkeit beiträgt, für die er/sie nicht verbiegen muss, anstatt am Null-Müll zu scheitern.
Wo findest du Inspiration? Was sind deine persönlichen Lieblingsblogs?
Am schnellsten kann ich mich auf Instagram inspirieren lassen. Hier folge ich Blogs und Influencern aus ganz unterschiedlichen Genres. Lieber noch lasse ich mich aber von Printmedien und Gedrucktem begeistern und inspirieren. Ich liebe es stundenlang durch Magazine oder Kochbücher zu blättern, mich von den Bildern und Artikeln ansprechen zu lassen. Ich versuche aber auch immer zu schauen, wo ich selbst noch Troubles habe mit der Verwertung oder Verschwendung, um hier gute und nachhaltige Lösungen zu finden.
In der Kategorie „Foodies for Future“ by Vöslauer hast du den ersten Platz gemacht. Wie feierst du nachhaltig diesen prickelnden Moment? Was wünscht du dir für die Zukunft?
Im Moment ist es ja etwas schwieriger mit Feiern im großen Kreis; so habe ich den Abend mit meinem Mann verbracht und zur Feier des Tages gab es natürlich Sauerteig-Knödel (davon habe ich übrigens auch immer eine Portion eingefroren, denn die erfreuen sich bei uns großer Beliebtheit). Ich habe mich unheimlich gefreut, dass mir zahlreiche andere BloggerInnen und FreundInnen gratuliert und den schönen Moment virtuell mit mir geteilt haben.
Du hast mit deinem Rezept für vegane Sauerteig-Knödel in dieser Kategorie gewonnen. Was hat dich zu diesem Rezept inspiriert?
Im ersten Lockdown haben wir alle wie wild Sauerteig Brote gebacken und unsere Starter gehegt und gepflegt. Irgendwann waren aber sowohl Gefrierfach als auch die Bäuche voller Brot. Doch das feine, wertvolle Brot, in das so viel Zeit und Handwerksliebe investiert wurde wegzuwerfen kam nicht in Frage - so habe ich begonnen, mir zu überlegen, was man noch so alles aus Brot machen kann. Neben Scheiterhaufen, French Toast und Co. kam mir so die Idee Knödelbrot zu machen und daraus wiederum die Sauerteig-Knödel.
Auf deinem Blog „Waste no Thyme“ geht es um gesunde, vegane Rezepte, Fair Fashion, Nachhaltigkeit, Faires Reisen und Eco Lifestyle und du gibst viele Tipps, die sich easy in jeden Alltag einbauen lassen. Welche drei Tipps lassen sich deiner Meinung nach in der Küche und beim Kochen am schnellsten umsetzen und sorgen für mehr Nachhaltigkeit in jeder Küche?
Tipp 1: Gemüsereste nicht wegwerfen, sondern sammeln und Brühe daraus zaubern. Die Reste lassen sich super in einem Glasbehälter im Gefrierfach sammeln, bis du genügend zusammen hast, um Brühe daraus zuzubereiten. Tipp 2: Das Grün von Karotte, Karfiol und Co. nicht wegwerfen, sondern Pesto oder Chips daraus machen. Tipp 3: Unverpackt auf dem Bauernmarkt einkaufen und immer das eigene Sackerl für Obst und Gemüse parat haben.
Ein erster Platz beim Austria Food Blog Award öffnet Blogs oft auch neue Türen. Erzähl uns doch, wohin du mit deinem Blog möchtest? Welche Projekte möchtest du als nächstes realisieren?
Mein Ziel ist es natürlich, weiterhin Menschen zu inspirieren, sich nicht davor zu fürchten auch mal ein Radieschengrün in ihren Hummus zu mixen oder aus den Schalen der Kartoffel noch feine Chips zu machen, statt sie wegzuwerfen. Ich habe mir vorgenommen noch mehr auf das Thema Brot einzugehen, weil es das Lebensmittel ist, das am häufigsten weggeworfen wird. Was neue Projekte angeht, hier bin ich offen für alles, was so meinen Weg entlang kommen mag. Es gibt zahlreiche Themen, die mich noch interessieren, beispielsweise würde es mich total reizen, Kochworkshops zum Thema „Less Food Waste“ zu veranstalten oder auch eine Rezept-Broschüre zu dem Thema herauszugeben. Ich freue mich jedenfalls und bin sehr gespannt, was mein Gewinn so alles mit sich bringt. Herzlichen Dank an dieser Stelle noch, dass ihr diesen Award ins Leben gerufen habt und danke an Vöslauer für das Unterstützen dieser unheimlich tollen Kategorie.
Wenn du jetzt so richtig Gusto bekommen hast auf Ulrikes vegane Sauerteig-Knödel, dann schau am besten gleich auf ihrem Blog vorbei. Dort findest du auch jede Menge Tipps rund um Fair Fashion, Nachhaltigkeit und faires Reisen. Und natürlich lädt auch das Jungbleiben-Magazin unseres Partners Vöslauer zum Schmökern ein.