#afba20 Alex von Brotokoll, Gewinner in der Kategorie "Backen mit Liebe" by Wiener Zucker, im Interview
Alex von Brotokoll ist gewissermaßen ein AFBA-Wiederholungstäter: 2018 hat er sich den ersten Platz in der Kategorie Newcomer geholt, heuer den ersten Platz in der Kategorie “Backen mit Liebe” by Wiener Zucker. Wir haben bei ihm nachgefragt, wie sich das so anfühlt, wenn man zum wiederholten Male beim Austria Food Blog Award gewinnt:
Alex, stell dich kurz vor: wer ist Mr. „Brotokoll“?
Ich bin Alexander Melanidis, 38 Jahre alt, Austrogrieche, Heartbaker und Brototyp mit 100 brotsentiger Leidenschaft für coolinarrische Ährlebnisse.
Wie ist die Idee zu deinem Blog entstanden?
Ich hatte eine ungeklärte Lebensmittelunverträglichkeit. Meine Frau Karin hat mir dann ganz zufällig vor mittlerweile 5 Jahren einen Brotback-Workshop in der Holzofenbäckerei Gragger & Cie geschenkt. Als wir von dort raus sind, wars um mich geschehen: ich habe begonnen Brot zu backen wie ein Verrückter, habe viel experimentiert und im Frühjahr 2018 (nach dem 2. Platz beim Brotback-Wettbewerb vom Kruste & Krume Festival) beschlossen, alles zu „brotokollieren“. Ein paar Monate danach durfte ich dann meinen ersten Austria Food Blog Award als Newcomer des Jahres 2018 stolz entgegennehmen.
Wo findest du Inspiration? Was sind deine persönlichen Lieblingsblogs?
Mich inspiriert alles, was wir kochen, essen oder aufgetischt bekommen. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Aromen und versuche Geschmackskombinationen aus anderen Gerichten zu brotifizieren bzw. Klassiker neu zu interpretieren. Meine aktuellen Lieblingsblogs sind die von: Eatnologist, Two Sisters Living Life und Gourmetier.
Du hast den ersten Platz in der Kategorie „Backen mit Liebe“ by Wiener Zucker gemacht. Wie feierst du diesen besonderen Moment?
Mit einem Schoko-Waldbeeren-Zimt-Panettone, der während der Award-Verleihung im Ofen war! Auch da ist natürlich jede Menge Zucker im Rezept, ganz nach dem Motto: wenn ein Löffelchen voll Zucker Dir den schönsten Moment versüßt :-)
Du hast mit deinem Rezept für Pasta Madre Schoko-Marillen Brioche mit Twist in der Kategorie „Backen mit Liebe“ by Wiener Zucker gewonnen. Verrate uns: was hat dich zu diesem Rezept inspiriert? Warum steht gerade dieses Rezept für dich für das Motto „Backen mit Liebe“?
Ich freue mich wirklich riesig über den AFBA in dieser Kategorie. Ich wollte unbedingt eine neue Brioche kreieren. Sie sollte verschiedene Aromen kombinieren und wie all meine Back-Rezepte komplett ohne Backhefe auskommen. Fluffigkeit war dennoch oberstes Gebot. Die Pasta Madre ist ein sehr aromatischer, triebstarker und milder italienischer Weizensauerteig, der klassisch für Panettone verwendet wird - und als Triebmittel perfekt für das Apri-Coco-Schoko-Loco Rezept war. Damit dieser spezielle Sauerteig jedoch gut funktioniert und ausgewogen ist, braucht er eine Extra-Portion Leidenschaft, Pflege und Liebe :-) Marille und Schoko kombiniert liebt meine Frau über alles. Als i-Tüpfelchen wollte ich die Flüssigkeit für die Brioche (klassisch: Kuhmilch) noch durch etwas Alternatives, aber etwas Aroma-Gebendes ersetzen: So kam die Idee, dafür einen Kokosdrink zu verwenden.
Was ist dir beim Backen im Hinblick auf die Zutaten besonders wichtig?
Ich verwende ausnahmslos nur natürliche Produkte und verzichte auf alles, was in einem „Backwerk“ nichts verloren hätte. Wo auch immer es möglich ist und wenn sie die erforderlichen (Back-) Eigenschaften mitbringen, sind die Produkte regional oder von kontrolliert biologischem Anbau. Die beiden wichtigsten Zutaten fürs Backen (egal ob herzhaft oder süß) lassen sich jedoch nicht kaufen: Liebe und Zeit.
Welches Wiener Zucker Produkt darf in deiner Küche niemals fehlen?
Zum einen der Wiener Backzucker. Er ist mein Standardzucker für all meine süßen Rezepte. Auch für sehr anspruchsvolle Rezepte wie original italienischen Panettone ist er einfach perfekt, weil er super zu verarbeiten ist und sich wunderbar auflöst (diese tolle Eigenschaft ist nicht zu unterschätzen, da die Zuckerkristalle, wenn sie nicht gut aufgelöst sind, die Gluten wieder zerstören können). Zum anderen Kokosblütenzucker: Für mich das beste „Futter“ und Zuckerquelle für mein Hefewasser (selbst kultivierte Wildhefen).
Du hast als Gewinner in der Kategorie „Backen mit Liebe“ by Wiener Zucker einen exklusiven Workshop mit der Konditorweltmeisterin Eveline Wild gewonnen. Was möchtest du unbedingt von ihr lernen?
Ich freue mich wirklich schon sehr auf diesen Workshop! Auf meiner Frage-Liste stehen auf jeden Fall mein „ewiger Gegner“ tourierte Teige (für Croissants, Plunder), aber ich würde gerne auch noch mehr in die Welt der Torten & Schokolade eintauchen.
Ein erster Platz beim Austria Food Blog Award öffnet Blogs oft neue Türen – das weißt du ja von deinem ersten Platz beim #afba18. Was hat sich bei dir seither getan und welche Projekte möchtest du als nächstes realisieren?
Der #afa18 hat dem #brotokoll einen tollen Schub verleiht. Die mediale Präsenz hat seither stetig zugenommen, die Rezepte wurden mehr und von November 2018 bis Februar 2020 war ich mit meinen nach dem #afba18 gestarteten Workshops in verschiedensten Locations auf Tour. Corona-bedingt wird die Live-Workshop-Pause leider noch länger Dauer: während dieser Ausnahme-Situation bieten sich jedoch Online Alternativen wie 1:1 Coachings, aber auch Gruppen-Workshops an (schaut mal in meinen Instagram-Stories vorbei). Außerdem habe ich gerade eine völlige neue Methode, Brot zu backen, fertig entwickelt - die nur darauf wartet in die Hobbybäcker-Küchen zu gelangen. Und zu guter Letzt lebt der (im Moment noch von bürokratischen Hürden verhinderte) Traum einer eigenen kleinen Bäckerei weiter.
Du möchtest Alex’ Brioche-Rezept gleich ausprobieren? Hier entlang zum Brotokoll.
Mehr Inspiration fürs Backen mit Liebe findest du auch in der großen Rezept-Datenbank unseres Partners Wiener Zucker.